Helgoland Marathon 21.5.2005


Helgoland: die einzige deutsche Hochseeinsel. Die Geologischen Gegebenheiten könnt ihr auf der Helgoland Homepage nachlesen. Jedenfalls ist es ein recht schöner roter Felsen in der Nordsee. Gutes Wetter und eine nette Atmosphäre machten das Wochenende unvergleichlich. Jedem, der Helgoland nur von einem Tagesausflug kennt, kann ich nur empfehlen, ein paar Tage auf dem Felsen zu verbringen. Abends, wenn die Tagesgäste endlich weg sind, kann man erst richtig das Inselleben erleben und genießen.
In den engen Gassen fühlt man sich irgendwie in andere Zeiten versetzt. Einerseits könnte Helgoland ein Piratennest sein oder man denkt an die Geschichten von James Krüss. Wer den Mont Saint Michel in der Bretagne kennt, fühlt sich auch etwas daran erinnert.

Zur Geschichte (nur einige wichtige Daten und Richtigstellungen; wie ich finde ganz interessant):
1720 wurde durch eine Sturmflut die Düne vom Felsen getrennt.
1807: Helgoland im Rahmen der Kontinentalsperre von den Engländern besetzt.
1814: Im Kieler Frieden wurde Helgoland an England abgetreten.
1841: Hoffmann von Fallersleben dichtet das Lied der Deutschen auf Helgoland.
1890: Viele denken ja, daß Helgoland gegen Sansibar wieder von den Engländern eingetauscht wurde. Richtig ist aber: Sansibar war nie deutsche Kolonie. Der so genannte "Helgoland Sansibar" Vertrag heißt eigentlich "Vertrag über Kolonien und Helgoland". In diesem Vertrag wurden Grenzen von deutschen und englischen Kolonien in Afrika reguliert. Dabei übergab Deutschland den Engländern die deutsche Kolonie Wituland und einige andere Kolonialgebiete. Vielleicht kennen einige Philatelisten die begehrten Marken aus Deutsch-Witu. Wituland erstreckte sich damals im heutigen Somalia mit einer 300km langen Küstenlinie. Also ein guter Tausch für die Engländer, dafür war Helgoland wieder deutsch. Die Meinung, daß Sansibar gegen Helgoland getauscht wurde entstand dadurch, daß die Engländer als Folge des Vertrages das freie Sultanat Sansibar ihrem Kolonialgebiet einverleibten.
1914: 1.Weltkrieg: Die Bevölkerung wird von der Insel evakuiert.
1939: 2.Weltkrieg: Helgoland wurde auch angegriffen und stark bombardiert
Im Mai 1945 besetzten die Engländer die Insel. Bis 1952 war Helgoland Sperrgebiet und diente den Engländern als Bombenübungsplatz.
18.4.1947: Die ehemaligen Ubootbunker und Batterien wurden mit 5000 Tonnen Sprengstoff und Munitionsresten gesprengt. Selbst im 43km entfernten Wangerooge mussten Fenster geöffnet werden und man konnte die Druckwelle spüren. Allerdings hielt der Felsen stand und am 1.3.1952 wurde Helgoland an Deutschland zurückgegeben.

Ja, Marathonlaufen kann man auch auf Helgoland laufen, wenn man nur oft genug um die Insel läuft. Aber es ist ziemlich hart! 4mal 61m rauf laufen und wieder runter. Wenn man die Höhenunterschiede wenigstens in einem ablaufen könnte. So geht es die Hälfte der Strecke meist steil rauf oder runter. Nur auf der endlos erscheinenden Mole ist die Strecke eben. Nichts desto trotz kann ja jeder mal die Erfahrung mit dem Helgolandmarathon machen. Ist schon etwas ganz anderes als ein ebenerdiger Marathon. Termin für 2006 steht auch schon fest!


Am Wegesrand kurz vor der Zielgeraden war eine Webcam installiert. Die Bilder könnt ihr auch im Internet abrufen.
In der ersten Runde nach ca. 10 Kilometern war es noch etwas bedeckt. Alles lief noch super...


Die zweite Runde. Auch noch alles ok. Es wurde langsam ziemlich warm... Ellen hatte es gut. Sie konnte sich erstmal erholen & das gute Wetter genießen.


Die dritte Runde. geht auch noch so grad. Ab Kilometer 34 wurde es dann wieder hart...


Ja guuuut äähhhh. Schönes Wedda, alles wird guuut.


Letzte Runde auf dem Oberland in brütender Sonne. Ich übernahm die Führungsarbeit, gefolgt von Olli und Thomas.


Das Ziel im Auge, die letzten Reserven mobilisiert. Erstaunlich, daß man die letzten Kilometer noch mal so sprinten kann.


Die Möwen konnten es auch nicht glauben, sooo viele Marathonläufer...


Der SIEGER!!!
Im Ziel gabs erstmal ein ordentliches Bier. Das hatte man sich verdient nach 4h57min08sec und 42,195km. Nach einer kurzen Regenerationspause sind wir dann noch schwimmen gegangen. Schon mal Training für den Ironman. Einen Kilometer hab ich noch geschafft. Danach hab ich meine Beine aufm Balkon in der Sonne hochgelegt.


und noch ein paar Bilder von der Insel...



Auf dem Rückflug gab es noch ein Panorama von der schönsten Insel, Wangerooge!